Das unvorstellbare ist eingetreten, Du bist nicht mehr da. Über Jahre hast Du gekämpft und es immer wieder geschafft. Der Preis war hoch, aber keiner konnte sich wirklich vorstellen das du den Kampf verlierst.
Du warst einfach immer da.
Mit Deinem schwarzen Humor, den blauen Haaren, bunten Klamotten und verrückten Ideen. Du hattest immer ein offenes Ohr und eine Schulter zum Anlehnen, oder Ausheulen.
Als letztes verbleibendes Gründungsmitglied, der bunten Truppe die vor 25 Jahren Randfall aus der Taufe gehoben hat, hast Du diesen Verein getragen und geformt.
Auf der Bühne warst Du Ehemann, Liebhaber, Pfarrer und Arzt. Dämon, Kardinal, Chemiker und Transvestit. Aber auch das Mordopfer, der Gardist der Imbissverkäufer und Tinas Angst. Du warst all die Jahre dabei und das nicht nur auf der Bühne.
Als Produktionsleiter warst Du das „Mädchen für alles“ Du hast Spielstätten gebucht und Werbung gemacht, Mittgliederversammlungen organisiert und uns angetrieben, wenn wir mal wieder hinter dem Zeitplan waren. Die langen Probenwochenenden hast Du geplant, dort mit uns an unseren Fähigkeiten als Darsteller gearbeitet, hast für uns gekocht und uns mit Kaffeeduft, nach durchzechter Nacht, am frühen Morgen aus den Betten gelockt. Eine Tradition die wir alle liebgewonnen haben und eine Erinnerung die wir im Herzen tragen.
Natürlich war nicht immer alles eitel Sonnenschein und manchmal haben wir uns gefetzt, wie das so ist in Gruppen in denen meinungsstarke Persönlichkeiten aufeinandertreffen. Aber was zählt sind die Stücke die wir am Ende auf die Bühne gebracht haben. Du hast so nicht nur das politische, sondern auch das kulturelle Bad Kreuznach geprägt
Immer wieder hast Du uns daran erinnert wofür Randfall steht. Für die ausgefallenen, abstrusen und grotesken Stücke mit derber Sprache, die sich nicht jeder traut aufzuführen.
Ohne Dich wären viele von uns nicht zum Theaterspielen gekommen.
Um es mit dem von Dir verehrten Terry Pratchett zu sagen:
„Niemand ist endgültig tot, bis die Wellen, die er in der Welt verursacht hat, abklingen.“
Du lieber Stefan hast viele und große Wellen geschlagen, wir werden sie noch lange spüren.
Deine Randfaller*innen
